Dienstag, 28. Juni 2016

Beginn einer Geschichte "Die Waldfee Melina und der kleine Hund Buberle"


24. 5. 2009           Hannelore Kühlcke
Die Idee für die nachfolgende Geschichte entstand heute Nachmittag beim Spaziergang mit unserem Hund Lina im Außendeichgelände an dem Fluss Elbe.
Die Erinnerungen an unseren ersten Hund Flo gaben hierbei den Anstoß, daraus eine Geschichte zu schreiben.
(Text unkorrigiert)


Die Waldfee Melina und der kleine Hund Buberle
In einem fernen Land, dort wo der Fluss durch Wiesen und Felder fließt, kleine Dörfer über das flache Land sich verteilen, zwischendurch man hin und wieder ein kleines Waldstückchen sieht, waren noch aus uralter Zeit eine kleine Gruppe von Tannenbäume stehen geblieben. Man weiß nicht, warum sie nie abgeholzt wurden. Die Geschichten aus dem Dorf sagen, wenn diese Tannen nicht mehr stehen, werde der Fluss jedes Jahr immer und immer mehr über das Ufer treten, bis der Tag kommt und das Dorf in den Fluten verschwunden ist.
Den Tieren diente dieses kleine Stückchen Schutz, kleine Blumen waren über eine Wiese inmitten der Tannen verstreut, die Schmetterlinge hatten ihre Freude und schwirrten durch die Luft.

Hier wohnt seit kurzer Zeit die Waldfee Melina. In ihrem zarten fast durchscheinenden Pastellgewand und ihrem porzellanartigen Geesicht hatte sie sich aufgemacht,  um die Haselnusselfen zu besuchen. Aber irgendwie hatte sie sich in ihrem Zauber des Zeitgefühls vertan und war nunmehr irrtümlich in der neuen Zeit angekommen.
Melina aber störte sich nicht daran. Des Nachts tanzte sie über das samtweiche Gras, immer darauf bedacht  die Blumenhalme nicht zu knicken. Sie sprach mit den Bäumen, sie sang für die Blumen, alle waren zufrieden.
Ab und zu hob ein Fisch den Kopf aus dem Wasser und rief ihr zu. „Es ist eine Freude dich zu hören. Das Stampfen von den Schiffsmaschinen ist so laut, unsere Ohren sind so empfindlich, wir flüchten in die Tiefe.“ Sprach’s und verschwand wieder.

Es war an einem Sommerabend, der Tag neigte sich langsam zu Ende. Die Sonne verschwand hinter dem Horizont und ihre Strahlen spiegelten sich auf dem Fluss. Melina kam aus ihrer kleinen Grashöhle heraus. Sie hatte tief und fest geschlafen, denn in der letzten Nacht war ein Getöse und Gestampfe in der Luft gewesen. Bis in den späten Morgen waren so viele Schiffe auf dem Fluss unterwegs gewesen, dass niemand seine Ruhe fand.
Sie rieb sich ihre sternklaren Augen und schüttelte sanft ihre Flügel. Ihre schimmernden Haare fielen wie ein langer Schleier hinab. Vereinzelte kleine Strähnen neckten und kitzelten sie im Gesicht.
Da hörte sie ein leises Fiepen und Jaulen. Erschrocken nahm sie ihren kleinen Zauberstab, der wie ein kleiner Ast aussah. Aber bei näheren Betrachten erstrahlte er im hellen Glanz. Schnell bückte sie sich, denn beinahe hätte Melina ihren kleinen grünen Beutel mit dem Zauberstaub vergessen.
Sie schwebte durch die Tannen und machte sich auf die Suche. Dabei sang sie beruhigende Worte, die sie in die Richtung von den Geräuschen schickte. Und endlich, ganz dicht am Ufer des Flusses, dicht im Schilf versteckt, fand sie einen kleinen braun-weiß gefleckten Hund. Er war sehr verdreckt und wimmerte vor sich hin. Beruhigend sprach sie zu ihm: „Hab keine Angst. Sag, was ist geschehen. Ich werde dir helfen.“ Dabei schwebte sie ganz sacht über ihn hinweg, leicht sein Fell berührend. Und der kleine Hund hörte auf zu zittern und sprach zu ihr. „Ich bin so froh, dass du mich gefunden hast.“
Er hatte keine Angst vor Melina, denn sie konnten einander verstehen. Sie sprachen eine gemeinsame Sprache, Bellen wurde zu Wörtern und Melinas Sprache wurde so zu seiner Sprache. „Darf ich mich dir vorstellen“, sagte Melina. „Ich bin die Waldfee Melina und wie ist dein Name?“
„Ich heiße eigentlich Buberle“, sprach der kleine Hund, „aber man hat mich nie so gerufen."

© Hannelore Kühlcke

- Fortsetzung folgt!